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Poland, Żagań Palace: Wallensteinflügel, Lobkowitzflügel und Kurlandflügel.
Eine Fülle von Kunstgegenständen, die zum größten Teil von den Kurländern stammen (von Herzog Peter (1786 - 1800), von seiner jüngsten Tochter Dorothea (1844 - 1862)). Die Kunstschätze von Peter stammten zum größten Teil von seinen kurländischen Schlössern, die von Dorothea aus der Talleyrand'schen Erbschaft.
Im Einzelnen: Im Marmorsaal der lebendige Kopf des Augustus und die "formvollendete" Fischerin. - Im Autographensaal u. a. ein Brief Goethes, ein Schreiben Schillers, Hunderte von Briefen an Dorothea von Sagan, u. a. von Metternich, Alexander von Humboldt, von Großherzog Georg von Mecklenburg-Strelitz, von Graf Anto von Stolberg-Wernigerode, fünf Liebesbriefe Napoleons an Joséphine, die Originalpartitur von Mozarts "Zauberflöte". - IM Wallensteinzimmer: 2 Stühle aus Wallensteins Besitz, an den Wänden Portraits von Wallenstein, Gustav Adolf, Axel Oxenstjerna, der Pappenheimer, Piccolomini, Tilly, Tieffenbach, Tertzky. - Im Familiensaal der Kurländer und der Talleyrands: Gemälde der Herzog Peter und der Herzogin Dorothea von Kurland und ihre vier Töchter Wilhelmine, Pauline, Johann und Dorothea. lebensgroßes Bild von Fürst Talleyrand; seine Linke ruht leicht auf dem Tisch, auf welchem 1814/15 die Beschlüsse des Wiener Kongresses unterzeichnet worden waren. Unter dem Bilde steht das Original dieses berühmten Tisches. - Noch ein anderer berühmter Tisch war im Schloß zu sehen: ein Tisch aus dem katholischen Pfarrhaus zu Eckersdorf, auf dem Friedrich der Große 1759 nachts einen Brief an Voltaire geschrieben hat mit einem Friedensangebot an Frankreich. Damals übernachtete der König im Pfarrhaus in Eckersdorf. - Weitere Kunstschätze: Ein Sèvres-Service, das einst König Sobieski von Polen im Zelt des Sultans 1683 erbeutet hat. - Gemälde von Graf, Angelika Kauffmann, Tischbein, Caracci, Teniers, Rembrandt, holbein, Van Dyck, Velazquez ("Der Lautenschläger"). - Eine große deutsche und französische Bibliothek, ein blauer Konzentsaal, der rote Empfangssaal, der Sppeisesall, der rote Salon, der Gesandtensaal und Dorotheas Schreibzimmer.
Augenzeugenbericht von Ulrich Liebig 1945 nach der Eroberung durch die Sowjets: Große Beschädigungen des Schlosses am Dach, alle Fensterscheiben waren zerstört, dauernd wechselte das Schloß den Besitzer, mal gehörte es den Russen, dann den Polen. Es wurde als Magazin und Speicher benutzt für Plündergut aus der Stadt: hunderte von Eimern, Schüsseln, Kannen, Nähmaschinen. Die Keller waren vollgestopft mit weißer Wäsche; Das Schloß ausgeplündert.{Kurt Liebig: Erinnerungen an Sagan, Köln 1951} |